Mequinenza 06/2014

Mequinenza 06/2014

Spinfish-Tour auf Waller - Tourbericht Klaus

Am Samstag, den 14.06.2014 war es endlich wieder soweit. Erneut ging nach Mequinenza in Spanien zum Camp von Urlaub nach Mass, um den Wallern nachzustellen. Unsere Crew bestand diesmal aus 4 Anglern, hiervon ein absoluter Neuling sowohl in Bezug auf Spanien als auch auf unseren Zielfisch. Entsprechend groß war bei Frank die Neugier und Erwartungshaltung. Konkret bestand unsere Truppe diesmal aus Stefan (Carphunter), Ralf (König Rollo), Frank und mir (Blattschuss 1).

© 2014 | Rutentreter.de

Als Reisezeit war erstmalig der Monat Juni gewählt worden, um nach Möglichkeit konstante Verhältnisse vorzufinden. Die Monate April und Mai hatten sich in der Vergangenheit als etwas risikobehaftet herausgestellt, was das Wetter, Schmelzwasser etc. anbelangt.

Die Wetteraussichten waren auch wirklich klasse. Sonnenschein mit Temperaturen bis über 30 Grad. Und das Wichtigste: Diese Temperaturen herrschten auch schon geraume Weile, so dass sich die Waller hieran gewöhnt haben mussten.

Nach zwei Stunden Autofahrt mit unserem Leihwagen ab Barcelona erreichten wir Mequinenza. Dann wurden rasch die Angelgeräte ausgeladen und montiert und Lebensmittel für die ersten Tage gebunkert. Am späten Nachmittag stand dann der Angelversuch an, der aber nur einige kleine Waller im Bereich der Staumauer zum Caspe brachte.

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Um es vorwegzunehmen, wir taten uns in den ersten Tagen überhaupt sehr schwer. Die Erfahrungen aus den vorherigen Urlauben ließen sich nicht auf diesen Urlaub übertragen. Es stellte sich mal wieder alles ganz anders dar. Die früher erfolgreichen Stellen brachten uns diesmal nur wenige und kleine Fische.

Für diejenigen, die sich dort auskennen, sind hiermit der Bereich an der Staumauer zum Caspe-Stausee und der Flachwasserbereich des Segre bis zum Naturschutzgebiet gemeint. In beiden Bereichen blieben wir relativ erfolglos, von einem schönen 40cm Flussbarsch, zwei Portionszandern und einigen Kleinwallern (bis ca. 105 cm) abgesehen.

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Unsere „Durststrecke“ hielt bis einschließlich Mittwoch an; d. h. plötzlich hatten wir nur noch 2 Angeltage zur Verfügung und immer noch immer keinen richtigen Fisch am Band. Es machte sich bereits eine gewisse Torschlusspanik bemerkbar. Das konnte doch nicht wahr sein, dass nach 4 Tagen angeln in Spanien noch kein großer Fisch gefangen wurde.

Dann plötzlich ab Donnerstag kam der Umschwung zum Guten. So konnten wir in diesen beiden Tagen noch 16 Waller verbuchen sowie einen bildschöner Zander von 80 cm. Der größte Waller maß 1,85 m, wobei ein weitaus größeres Exemplar nach ca. 3 - 4 minütigem Drill verloren ging.

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Der Wandel zum Positiven erfolgte, nachdem wir uns dazu entschlossen hatten, uns in zwei Teams aufzuteilen. Während Ralf und ich auf Köderfisch setzten, entschlossen sich Stefan und Frank dazu, den Wallern mit der Spinnrute nachzustellen.

Diese Methode sollte sich dann auch als die deutlich fängigere herausstellen. Von den insgesamt 16 Fischen in den letzten beiden Tagen gingen 15 Fische auf Blinker bzw. Gummi.

Überhaupt bringt diese Angelmethode mit Abstand den größten Spaß. Es ist immer wieder ein Erlebnis, wenn ein Waller in die Spinnrute einsteigt. Kein Vergleich zu Bissen auf der Bojen- oder Pelletmontage. Der direkte Kontakt ist einfach der Hammer.

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Auch brachten in der Strömung und an dem leichten Gerät schon mittelgroße Fische eine Menge Drillspaß. Es muss nicht immer der Riesenfisch sein, auch die Umstände sind für den Angelspaß entscheidend. Das Angeln in der tollen Natur am Fluss mit Weißstörchen, Reihern  und Vogelgezwitscher bedeutet Angelspaß pur.

Allerdings sollte man am Fluss keinesfalls Mückenschutzmittel vergessen. Ohne diese geht nichts. Und selbst mit Mückenschutz muss man einige Stiche und Bisse in Kauf nehmen.

Wie bereits angedeutet, ging der größte gehakte Fisch leider wieder verloren. Was bleibt, ist die Erinnerung hieran. Ich habe immer noch die Szene vor Augen, wie ein mächtiger dunkel gezeichneter Waller  nach meinem Köder schnappte und ich plötzlich einen harten Schlag in der Rute verspürte. Trotz annähernd geschlossener Rollenbremse riss mir der Fisch die Schnur mit Leichtigkeit von der Rolle.

Mein Versuch, die Spule mit der Hand zu bremsen wurde damit bestraft, dass mich der Fisch ins Wasser zu zerren drohte. Schnell musste ich diesen Versuch aufgeben und dem Fisch weitere Schnur gönnen. Mit Gewalt war der Fisch nicht zu halten. Rute und Rolle gaben Geräusche von sich, die ich bisher so noch nie vernommen hatte.

Dann plötzlich war der Spuk vorbei. Der Haken hatte nicht richtig gegriffen und ich verspürte auf einmal keinen Widerstand mehr. Die Enttäuschung war einfach nur riesig und ich konnte mein Pech kaum fassen.

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Der später von mir gefangene größte Fisch der Tour mit 1,85 m Länge war zwar ein Trostpflaster, dennoch trauerte ich dem verlorenen Riesen noch lange nach. Aber vielleicht klappt es ja beim nächsten Mal.

Ansonsten war alles genau so wie wir es uns vorgestellt hatten. Wir genossen das schöne Wetter und den tollen Garten mit großem Gasgrill in unserer Anlage bei Urlaub nach Mass. Sicherlich war dies nicht unser letzter Urlaub in Spanien und Urlaub nach Mass sieht uns garantiert wieder.