Fünen 2002

Fünen 2002

Auch 2002 galt wieder das Motto: "Pack ein, was du meinst, Platz ist genug!"

Gesagt, getan. Und so wanderten neben den üblichen Reisetaschen, Angelkisten, Rutenfutteralen, Echolotkoffer, mit Lebensmitteln gefüllten Faltkörben, Schlafsäcken, 6 Paletten Getränken, Videoausrüstung, Stativ und anderem dringend erforderlichen Equipment auch noch ein kompletter Computer, der auf dem Weg nach Dänemark in Hamburg abgegeben werden sollte, in den Innenraum unseres Reisefahrzeuges.

Nach der üblichen einstündigen Packorgie war tatsächlich alles so untergebracht, dass weder Fahrer noch Beifahrer durch Gegenstände behindert oder gestört wurden. Einzig die unabdingbare Thermosflasche mit dem lebenswichtigen Kaffee war in Reichweite (Fußraum) untergebracht.

Die Anreise war, trotz zweier Abstecher in Hamburg und kurz vor der dänischen Grenze, in 7 ½ Stunden durchgeführt. Was in´s Auto eingeladen worden war, das musste nun auch wieder heraus und nach einer knappen halben Stunde hatte alles ein "neues Heim" gefunden.

Da waren wir wieder, auf der Insel unserer Träume. Bedauerlich, dass von unserer eigentlichen Truppe nur 2 Personen übrig geblieben waren, die in diesem Jahr ihre Kühltruhen mit Fisch füllen wollten. Zu zweit waren wir noch nie auf Fünen gewesen. Eine ungewöhnliche Tour, waren wir es doch gewohnt, mindestens zu viert, meist jedoch mit 5 Personen im kleinen Belt den Fischen nachzustellen.

"Selbst Schuld", lautete unser Kommentar, wenn wir uns während der Angelnächte über die daheim gebliebenen unterhielten. Und was diese verpasst haben können sie und andere Interessierte auf diesen Seiten betrachten. Wir hatten nun endlich Zeit, sich die Veränderungen im Vergleich zum Vorjahr anzusehen und zu bestaunen.

Und was es für Veränderungen gegeben hatte! Da war zunächst ein vergrößerter und eingeebneter PKW-Stellplatz vor der Angelhütte. Und dann das Grundstück! Nicht wiederzuerkennen, gesäubert und Rasen angelegt. Dazu an der Stelle, wo früher ein meist matschiger Lehmweg über das unebene Grundstück führte, ein neuer Kiesweg. Nie wieder lehmig verschmierte Stiefel...

Selbst im Inneren der Angelhütte gab es Neues zu entdecken. Das Bad war wie verwandelt. Eine richtige Duschkabine mit Thermostat-Mischbatterie hatte Einzug gehalten.

Welch Luxus für uns, die wir doch bislang nicht sonderlich verwöhnt worden waren. Man kann sich denken, dass nach so vielen Neuigkeiten und der langen Anreise die Vorbereitungen für die abendliche erste Ausfahrt bei einem gut gekühlten Bier auf der sonnigen Veranda der Hütte getroffen wurden.

Und dann ging es endlich los! Hinein in´s Boot und hinaus auf den Belt. Vorbei am Festplatz unterhalb der Lillebelt- Brücke, wo an diesem Wochenende ein Jahrmarkt seine Tore geöffnet hatte, ging es mit höchsten Erwartungen den Brückenpfeilern entgegen. Bereits nach einer Stunde war uns jedoch klar, dass zumindest an diesem Abend keine große Beute an den Pfeilern der Brücke zu machen war. Die Dorsche, die sich an unseren Pilkern vergriffen hatten, schafften es soeben, das Mindestmass von 35 cm zu übertreffen...

Uns fiel ein, dass die Angelgruppe, die vor uns da gewesen war, laut dem Vermieter Bjørn an der alten Eisenbahnbrücke weiter hinten im Belt recht gut gefangen haben sollte.

Also Motor an und ab zur alten Brücke. Wie gut diese Entscheidung war sieht man an den Bildern weiter unten. Der erste Fischzug in diesem Jahr endete mit dem Anlegen am Steg gegen 02.30 Uhr und war nach den Filetierarbeiten um 04.30 Uhr am Sonntagmorgen mit rund 10 Kg Fischfilets belohnt worden. Nach einem kleinen Frühstück fielen wir gegen 06.00 Uhr total erschöpft in unsere Betten.

Die Woche wurde zu DER Woche schlechthin. Der Fisch "lief" einfach super. Ob Egon und Broesel schleppten, pilkten oder mit den leichten Pilkern aus Egon´s Pilkermanufaktur blinkerten, 8 von 10 Versuchen brachte Fisch. Köhler und Dorsche gleichermaßen füllten täglich binnen weniger Stunden die Fischkisten an Bord des Bootes und sorgten dafür, dass beide täglich noch etliche Stunden mit der Filetierung ihres Fanges zubringen mussten.

Schmerzende Arme und Rücken sowie eine Gefriertruhe, die schon 3 Tage vor dem Ende der Tour nahezu randvoll mit eng gepackten Fischfilets war, sorgten dafür, dass beide diese Tour nach Fünen gemütlich / genüsslich ausklingen ließen und die beiden letzten Tage ruhiger angingen.

Angeln war nun nicht mehr so interessant. Nach der guten Ausbeute dieser Woche, 175 Fische erbrachten 350 Filets erster Güte, war am letzten Tag Ausspannen angesagt. Eines war in jedem Falle klar:

Wir kommen wieder im nächsten Jahr!